Spiel: Das Namenlose Uni-Hamburg-Spiel (CC)

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Spielplan und Spielregeln sind hier als PDF (CC) BY-NC-SA) herunter ladbar.

Ein Blick auf den Spielplan genügt: Figuren aufstellen; versuchen, mit allen Figuren einmal ungeschlagen um den Parcours zu gelangen („Wie ungerecht, die Studis müssen fünf Pöppel nach Hause bringen und die Profs nur drei!“). Sich diebisch freuen, wenn man jemanden rausschmeißen kann und sich ärgern, wenn dies mit einem selbst passiert.
Nach den Sparrunden der letzten Jahre und den tiefen Einschnitten an der Fakultät EPB, bedingt durch den Wegfall der Studiengebühren, hier das Spiel zu dieser Entwicklung. Weiterlesen

Causality in history: Chrononauts

„Chrononauts is a fascinating, whimsical exploration of time travel, causality, and possibility covering many fascinating and significant events of the last century or so.“

– Andrew Looney

„Chrononauts“ by Anrew Looney (2000) is a card-based game where the players play time travellers able to alter historical events by flipping specific cards, linchpins of the timeline. Those altered events may cause a ripple effect by altering follow-up events, some quite obvious, some funny and nifty: Why would the New York World Fair 1939 have German Cake in an alternate timeline?

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The teacher as hero

A hero (…) is a (mostly male) person with exceptional abilities or traits, driving him to exceptional feats, so called heroic deeds.

Wikipedia „Held“ (Dec 6th 2008), translated from german

Don’t we all wish for us to make a difference for what we do, to achieve greatness, and to get apprehension for this? As well as artists, doctors, politicians, soldiers and fighters do teachers and mentors of all kind find their way into medial representation. Best known, probably, are teachers in mainstream movies. You can probably put up a set of teacher-archetypes as diverse as in any fairy-tale cast. Movies like the german „Feuerzangenbowle“ come to mind, where we get three clichees to compare: The beloved put disrespected kind one, the stern but fair one, or the authoritarian despised one. But there are also more recent movies, with archetypes of eastern (the ubermensch, the fool) and US-american cultural ilk (the victim, the physical fighter, the heartthrob)

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Interview mit dem Fakultätsmagazin ‚life‘

Welche Funktion haben Sie an unserer Fakultät?

Ich leite zusammen mit Christina Schwalbedas eLearning Büro, welches den Lehrenden grundlegende digitale Dienstleistungen wie z.B. die Aufzeichnung von Lehrveranstaltungen, das Digitalisieren von Texten oder die Unterstützung bei derEduCommSy-Nutzung anbietet. Nebenher halte ich im Rahmen des internationalen Studiengangs ‚ePedgaogy Design‘ Seminare zum Thema ‚Game Based Learning‘.

Seit wann sind Sie an der Universität Hamburg beschäftigt?

Im elearning Büro bin ich seit Sommer 2007 beschäftigt, Lehraufträge an der Uni Hamburg nehme ich seit Frühjahr 2008 wahr.

An einem typischen Tag hier an der Uni, was machen Sie da?

Zuerst leere ich unser physisches Postfach und sortiere – wie im ‚richtigen‘ Leben – zwischen Spam, Briefen zur Weiterleitung an unsere studentischen Mitarbeiter, an das elb und an mich. Dann der Blick in die ‚offizielle‘ eMail, gefolgt von einem ähnlichen Sortiervorgang, dem Schreiben von Korrespondenzen und bearbeiten von Anfragen, oft verbunden mit technischen oder konzeptuellen Recherchen im Internet. Je nach Tag erfolgt dann etwas Personalplanung, offizielle Meetings mit Kollegen, Koordination von Digitalisierungsaufträgen, Nach- und Vorbereitung meines Seminars. Höhepunkte sind für mich immer die kleineren oder größeren Gespräche über Ideen, Gedanken, Theorien, Fragen, die ich zwischendurch mit Kolleginnen und Kollegen führen kann.

Mit was beschäftigen Sie sich gerne, wenn Sie nicht an der Uni sind?

Üblicherweise verbringe ich viel Zeit mit Web-Artikeln zu den Themen Spiel, Computerspiel, Medien, Philosophie, Politik und Gesellschaft. Wenn ich Glück habe, lässt sich dann in scheinbar unzusammenhängenden Themen ein interessantes gemeinsames Muster erkennen (= benigne Apophänie). Allerdings versuche ich, nicht all zu viel Zeit vor dem Monitor zu verbringen – die Vermischung von Arbeit und Freizeit ist mir immer noch etwas suspekt. Neben gelegentlichem Zeichnen spiele ich gerne – bevorzugt analog. Außer Gesellschaftsspielen kommen da vor allem Fantastische Rollenspiele aus den Genres Fantasy und zeitgenössischer Horror in Frage, und ab und zu versuche mich am Entwerfen eigener Spiele. Ich bin fasziniert von der Komplexität von Spielverläufen, die aus überschaubaren Regeln oder einfachem Spielmaterial erwachsen – vor allem, wenn man die Interpretationsleistung einer handvoll menschlicher Spieler mit hinein wirft.

Was haben Sie gemacht, bevor Sie ihre jetzige Position übernommen haben?

Nachdem ich von der Humanmedizin zur Erziehungswissenschaft gewechselt bin, bin ich irgendwann in den Einflussbereich des *mms geraten. Dort habe ich dann während meiner Studienzeit in einer Vielzahl von Multimedia-Projekten mitgearbeitet, Workshops gegeben und Lehraufträge wahrgenommen. Nach Erhalt meines Diploms bin ich dann in den beruflichen Arbeitszusammenhang des *mms gewechselt.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit hier am besten?

Was mich am Fachbereich Erziehungswissenschaften am meisten fasziniert (hat?), ist die Offenheit gegenüber allen Themenbereichen. Nach dem abgebrochenen Medizinstudium mit Wunschschwerpunkt Neurologie habe ich mich an verschiedenen Fachbereichen umgeschaut, um ein Studium nach meinen Vorstellungen gestalten zu können. Nach Physik, Germanistik, Philosophie und Psychologie erschien mir die Diplompädagogik als am besten geeignet dafür. Da Erzeugung und Verifikation, Anwendung und Weitergabe von Wissen ein zentrales Merkmal menschlicher Existenz und gleichzeitig ein Fokus des Diplomstudiengangs ist, habe ich hier eine Offenheit, Interdisziplinarität und Anschlußfreudigkeit kennen gelernt, die andere Fachbereiche fast hermetisch erscheinen lässt. Besonders interessant ist für mich die Möglichkeit, Kunst, Philosophie und Medienphilosophie in meine Arbeit einzubinden und mit interessierten Menschen darüber zu sprechen.

Welche Ziele wollen Sie hier an der Fakultät erreichen?

Ich würde gerne den Bereich Game Based Learning („Lernen durch Spielen?“) ins Bewusstsein rücken: Es ist nicht nur eine weitere hübsche Verpackung für bestehende Lehrinhalte, sondern ein veränderbares ‚Metaspiel‘, ethisches Experimentierfeld und eigenständiges Ausdrucksmittel, das sich in seinen Möglichkeiten und Gefahren mit klassischen und ’neuen‘ Medien sowohl in Beziehung setzen als auch davon abgrenzen lässt. Fiktionalität, interaktiv erfahrbare Regelsysteme und kreative Grenzverletzungen sind meines Erachtens ein zentraler Bestandteil der Dynamik digital-vernetzter Medien. Damit lässt sich das Spiel  eventuell zum Verständnis dessen verwenden, wovon Gesellschaft, Bildung, Erziehung heute in Form neuer Medien durchdrungen werden.

Welches Buch würden Sie gerne weiter empfehlen? Und warum?

Eine schwierige Frage, die berechtigterweise eigentlich nur lauten könnte: „Welches Buch würde ich mir in diesem Augenblick selbst empfehlen, wenn ich es noch nicht kennen würde?“ Belletristisch wäre das vermutlich William Gibsons „Neuromancer“-Trilogie (1984-1988), die es hervorragend bewerkstelligt, die medial vernetzte Zukunft dem Leser als fühlbare Umwelt zu präsentieren. Fachwissenschaftlich wird es schwerer: Kann ein Roman durch Dramaturgie und narrative Willkür noch eine für den Leser attraktive Geschlossenheit über hunderte von Seiten herstellen, so gibt es – als Eingeständnis an die Verkürzung medialer Formate vielleicht? – in der e(rnsten)Literatur eher den Trend zu Aufsätzen und Artikeln.
Uneingeschränkt empfehlen kann ich als Beispiel für eine wunderbare Kohärenz von Form und Medium aber Scott McClouds Abhandlung  “Comics richtig lesen“ (Carlsen Verlag GmbH, Hamburg 1994; besser: Englische Version „Understanding Comics“), in dem die Wirkungsweise von Medien – nicht nur von Comics – im wahrsten Sinne des Wortes illustriert wird.

Welche Website rufen Sie morgens als erstes auf?

Das wechselt üblicherweise je nach Gemütszustand und physischer Verfassung: Wenn ich noch sehr müde bin, gehe ich meistens kurz zu Spiegel Online, bei Munterkeit zu Telepolis. Um in beiden Fällen dunkler Stimmung vorzubeugen bzw. durch etwas  Verwunderung über die Buntheit der Welt wieder zu mir zu kommen folgt dann meist eine Dosis BoingBoing.net.

Worüber haben Sie sich als letztes geärgert?

Über meine eigene Disziplinlosigkeit was die Produktion von Texten angeht.

Machen wir einen Rollentausch: Stellen Sie sich selber eine Frage, die Sie interessant finden.

Wie werden wir, wie werde ich in drei, fünf, zehn Jahren leben, lernen, forschen, spielen. Welche techno-politisch-soziale Entwicklung wird einen (ver)zweifeln lassen, und in welcher wird man Hoffnung finden?

Und wie lautet die Antwort?

Eine Frage, auf die man die Antwort weiß, ist ja eigentlich keine. Nicht wahr?

Und welche Frage würde Sie gerne unseren Lesern stellen?

Stelle dir eine Frage, von der du denkst, dass weder du noch ein anderer sie in den Kategorien wahr-falsch beantworten kann. Und dann frage dich, wie, warum, wofür Leute es trotzdem fertig bringen – dich eingeschlossen!

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