Köln WiSe 2011/12: „What’s Next? Spiel: Second Order Gaming“

Im Rahmen des Lehrprojekts „What’s next? – [Kunst] nach der Krise“ biete ich folgendes Seminar an:
What’s next? – Spiel: Second Order Gaming (WiSe 2011/2012)

(Link zur Videoaufzeichnung des Einführungsbeitrags auf der Konferenz)

Umweltkatastrophen, Kriege, Widersprüche des Kapitalismus: Wenn man den Nachrichten aus Web, TV, Radio und Printmedien folgt, ist das Weltgeschehen ein komplizierter, emotional fordernder Ort beständiger Krisen geworden.
Spiel, ganz ähnlich wie Kunst, stellt den Spieler vor das Problem der Kontextualisierung, der Interpretation und der Entscheidungsfindung. Der Spieler setzt sich freiwillig einer künstlich geschaffenen Krise aus und zielt auf die Herbeiführung eines Wendepunkts ab.
Wenn es heisst: „Löse das Rätsel“, „Gewinne die Schlacht“ oder „Rette die Welt“, was unterscheidet das Spiel von der Realität? Was passiert, wenn die Regeln und Erzählungen als Grenzen des Spiels veränderbar, zum Spielmaterial oder zum Ziel von Sabotage werden? Weiterlesen

Spieldesignbeispiel: Ärgere-Das-Simulacrum

Jede Spielentwicklung verläuft anders, aber ich versuche hier mal ein Beispiel zu geben, wie sich meine Spielidee um eine weitere Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Variante allmählich entwickelt. Dabei decken unterschiedliche Spieldesignmethoden unterschiedliche Zielvorgaben ab: Das Spiel soll eine andere bzw. erweiterte Narrationsform bekommen (Skinning) und daran angepasst andere bzw. mehr Regeln (Modding) erhalten. Es wird dadurch komplexer, soll aber trotzdem noch ausbalanciert im Spiel sein (Akkretion und Tuning bzw. Balancing). Durch die Übertragung massenmedial präsenter Narrationen (Filmclichés) in eine Regelform geschieht ebenfalls eine – wenn auch sehr simple – transmediale Übertragung.
Die Idee eines postmodernen Mashup von MÄDN wurde inspiriert von den unübertrefflichen TV-Tropes sowie von Mark A. Rayners ebenso simplen wie faszinierenden Stein-Schere-Papier-Variante. Weiterlesen